Müssten wir einen einzigen Aspekt bestimmen, der die Menschheit geformt hat, es wäre wohl unsere Fähigkeit zur Zusammenarbeit. Erst durch die Zusammenarbeit konnten wir Arbeiten den Fähigkeiten entsprechend aufteilen und so das Optimum für die Gemeinschaft herausholen. Erst durch Zusammenarbeit wurde Fortschritt überhaupt möglich!
Das gilt auch heute noch, in der digitalen Welt des 21. Jahrhunderts. Wir holen dann am meisten für die Gesellschaft heraus, wenn sich alle ihren Fähigkeiten entsprechend einbringen können. Inklusion hilft uns dabei, die zahlreichen gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen anzupacken. Die digitale Welt ist heute mehrheitlich auf mobile Endgeräte ausgelegt. Apps werden immer wichtiger für die Bewältigung des Alltags und zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Deshalb ist es zentral, dass Apps von Anfang an barrierefrei gestaltet sind.
Mit der vorliegenden Studie «Accessibility Studie 2023 – Mobile Apps» hat die Stiftung «Zugang für alle» 46 mobile Apps auf ihre Zugänglichkeit hin untersucht. Die Ergebnisse zeigen, was bereits gut funktioniert. Und sie liefert wichtige Erkenntnisse, wie der Zugang zur digitalen Welt in Zukunft noch mehr Menschen ermöglicht werden kann: Mit mehr Fachwissen in der Entwicklung, besserem Bewusstsein in der Wirtschaft und verbindlichen Vorgaben, die alle Anbieter von Apps in die Pflicht nehmen.
Access for all – davon profitieren am Schluss wir alle. Ganz direkt, weil wir alle im Verlauf unseres Lebens mal mehr, und dann wieder weniger Fähigkeiten mitbringen. Und indirekt, indem wir das Potential aller nutzen und so eine funktionierende Gemeinschaft bilden. Packen wir’s an!
Über die Autorin
Dr. Franziska Ryser ist Teil des Stiftungsrats von «Zugang für alle». Sie hat vor kurzem ihr Studium am Rehabilitation Engineering Lab an der ETH mit dem Doktorat abgeschlossen. Sie ist zudem Verwaltungsratspräsidentin der familieneigenen Ryser Optik AG in St. Gallen, Nationalrätin und Vizepräsidentin der Grünen Schweiz.
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