Wissen Sie, wie viele Smartphone-Apps es gibt? Gemäss Angaben von Statista sind im App Store von Google mehr als drei Millionen Apps gelistet. Der App Store von Apple hat weniger Apps gelistet, kommt aber immer noch auf mehr als 1,5 Millionen Apps.
Aus dieser unüberschaubaren Anzahl Apps eine Auswahl zu treffen, erforderte ein systematisches Vorgehen. Wir fokussierten hierbei auf folgende Aspekte:
Im Folgenden dokumentieren wir die einzelnen Schritte im Auswahlprozess.
1. Erstellen der Rohliste
Wir haben die Beliebtheit von Apps in der Schweiz anhand der Rangfolge im schweizerischen Google Play Store erhoben. Die Daten der 50 beliebtesten kostenlosen Apps je Kategorie konnten wir in einer strukturierten Weise von similarweb (Link öffnet in einem neuen Tab) beziehen.
Weil Android mit rund 70% Marktanteil gegenüber iOS deutlich verbreiterter ist, haben wir uns auf die Daten aus dem Google Play Store gestützt. Berücksichtigt wurden folgende 22 Kategorien:
Aus dieser Stichprobe entstand eine Rohliste mit 1100 kostenlosen Apps.
2. Vorbereiten der Auswahlliste
Das Ziel dieses zweiten Schritts war die Erstellung einer Liste, die wir über verschiedene Organisationen Betroffenen zur Abstimmung vorlegen konnten. Die Anforderung war in diesem Fall, die Anzahl möglicher Kandidaten auf 40-50 Apps zu reduzieren.
Als erstes wurde sichergestellt, dass alle Apps in der Rohliste ebenfalls für iOS verfügbar sind. Anschliessend wurde jede App um das Land des Herausgebers ergänzt. In einem letzten Schritt wählten wir aus dieser bereinigten Liste je Kategorie zwei Apps nach folgendem Kriterium aus:
So entstand eine Liste mit 44 Apps.
3. Öffentliche Nominierung mit Organisationen
Die objektive und nachprüfbare Zusammenstellung von Apps war ein zentrales Qualitätskriterium des Auswahlverfahrens. Nichtsdestotrotz war es uns ein Anliegen, die Stimme der Betroffenen bei der App-Auswahl einzubeziehen. So konnten wir zusätzlich sicherstellen, dass auch weniger populäre, aber für Betroffene zentrale Apps berücksichtigt werden.
Um diese Ziele zu erreichen, erstellten wir eine kurze Umfrage, in der wir Betroffene fragten, welche der Apps in der Auswahlliste ein fester Bestandteil ihres Alltags ist und welche Apps sie in der Liste vermissen.
Die Umfrage konnten wir über folgende Organisationen an die Betroffenen verbreiten:
Wir konnten auf diesem Weg Rückmeldungen von 87 Personen erhalten. Die Ergebnisse der Umfragen halfen uns bei der abschliessenden Auswahl unserer Testkandidaten.
4. Zusammenstellung der definitiven Liste
In diesem letzten Schritt haben wir die definitive Liste der zu testenden Apps zusammengestellt. Das Ziel war eine Liste mit 30-40 Kandidaten, die im Rahmen der Schweizer Accessibility Studie 2023 – Mobile Apps getestet werden können. Bei der Zusammenstellung sollte auch der Anforderung Rechnung getragen werden, innerhalb der Testergebnisse eine gewisse Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, sind wir wie folgt vorgegangen:
Daraus resultierte eine Liste von 50 Testkandidaten. Welche Apps es auf die Liste geschafft haben und ob wir tatsächlich alle Apps testen können, erfahren Sie auf der Seite Liste der ausgewählten Apps.
Im Anschluss an die Erstellung der definitiven Liste haben wir alle Herausgeber in der Liste über die Wahl informiert. Anbieter von Apps, bei denen wir über keinen Testzugang verfügen, haben wir zusätzlich angefragt über die Möglichkeit eines Testzugangs.